Handballer erleiden 2,8 Verletzungen pro Saison. Die meisten kann man tapen – in Ausnahmen helfen nur IBU 800 oder eine wirklich schmerzhafte Auszeit.
Hart, härter, Handball. Handball zählt zu den härtesten Sportarten überhaupt. Von der „Sporthart Nummer eins“ fabulieren gar die Marketing-Meister des DHB auf ihren Merchandising-Produkten. Und die Härte im Handball zählt zweifelsohne auch zu den werbewirksamsten Eigenschaften. Wer schmückt sich nicht gerne mit diesem testosterongetränkten Kampf-Kraft-Image? Die Kehrseite dieser Harter-Hund-Medaille ist die extrem hohe Verletzungsgefahr. Einer Studie der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft gesetzlicher Unfallversicherungen zufolge verletzen sich in einer Saison 77 Prozent aller Spieler. Die restlichen 23 Prozent spielen wahrscheinlich im Tor oder keine Rolle.
Es gibt schwere Verletzungen wie den Kreuzbandriss nach Gegnerkontakt im Nullkontakt. Es gibt leichte Verletzungen wie die Zerrung beim Antritt raus aus der Komfortzone. Und es gibt fiese Verletzungen wie den umgeklappten Zehennagel, wenn man unter dem Adidas Stabil Größe 48 seines Gegenspielers gelandet ist. Zudem gibt es Verletzungen wie die Entzündung der Achillessehne, bei denen Otto Normalhandballer dazu neigt, zu früh wieder einzusteigen („Geht schon!“ „Lauf ich raus!“). Und Verletzungen, bei denen die Pause je nach Lust und Laune – und vor allem Trainingsplan – ausgedehnt wird („Hab irgendwie Rücken, komme dann ab nächster Woche wieder, wenn wir wieder in die Halle können!“). Generell sind alle Verletzungen „nicht so schlimm, keine große Sache“ – wenn der Spieler sie einer Frau erzählt. Generell sind aber auch alle Verletzungen „äußerst schlimm“ und tendenziell „lebensbedrohlich“ – wenn der Spieler sie seiner Frau erzählt.
Das Aufwärmen
Gerade in einer Sportart mit derart explosiven Schnellkraft-Einsätzen, wie man sie sonst nur in Bud Spencers „Banana Joe“ beobachten kann, in einer Sportart, die mit dem Anpfiff schneller von 0 auf 100 beschleunigt als Dominic Torettos Dodge Charger in „The Fast and the Furious“, in einer Sportart, in der es mehr Körperkontakt gibt als bei „Heidi, Heida“, ist ein vernünftiges Aufwärmprogramm Standard. Sollte man meinen. Und in den höheren Ligen ist es das natürlich auch. Aber in den unteren Ligen, im leistungstechnischen Kellergeschoss des Handballs, sieht das mitunter anders aus. Hier gibt es drei verschiedene Aufwärm-Typen.
Welche Typen das sind, was bei Bandscheiben, Knöchel- du Achillessehnenproblemen zu tun ist und wieso Tapeband wirklich fast alles zusammenschustern kann, lest Ihr in Handballhardcore Kreisklasse – Höhepunkte am Karrieretiefpunkt.