Wer ihm weh tut, schadet sich selbst
Der Torwart ist die wichtigste Position. Sagt zumindest der Torwart. Der Torwart, auch Schnapper, Keeper, Pfosten, Leo, Dicken oder Kiste genannt, trägt die Nummer eins. Oder die 69. Oder gar keine, wenn das Trikot nicht da ist, nicht rechtzeitig da ist oder ihm nicht mehr passt. Der Torwart ist sehr beliebt. Nicht immer während des Spiels und schon gar nicht im Tor – dafür aber an jeder Theke der Republik.
Der Torwart hat jede Menge Aufgaben: Er stellt den Block, dirigiert seine Abwehr, leitet Tempo-Gegenstöße ein und – in erster Linie – sorgt dafür, dass das Leder nicht in seinem zwei Meter hohen und drei Meter breiten Gehäuse einschlägt. In der Bezirksliga ist der Torhüter jedoch vor allem für eins zuständig: schnell den Ball aus dem Netz zu holen.
Alle Torhüter haben eins gemein: Sie sind komplett verrückt. Positiv verrückt – aber verrückt. Ob der Weg schon früh gezeichnet wird? Beim Schulsport, wenn die Letztgewählten ins Tor entwürdigt werden? Oder ist es sonst ansatzweise plausibel zu erklären, warum sich ein Mensch aus (viel) Fleisch und Blut freiwillig aus kürzester Distanz die Pocke mit um die 100 km/h auf selbige oder gar mitten auf die Zwölf pflastern lässt?
Doch genau aus dieser selbstzerstörerischen, dem Leben widersprechenden Grundhaltung erwächst eine immense Kraft. Beispiele? Lest Ihr in der „HANDBALLHÖLLE BEZIRKSLIGA Siebte Liga – Erste Sahne“.